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Holiday – Urlaubstage!
Für manchen: höchste Zeit! Endlich Pause, Ausspannen, Abschalten. – Wenn da nicht die Aufgabe wäre, die noch vor dem Aufbruch zu erledigen ist. Wenn nicht der anschließende Termin wäre, den man auf keinen Fall verpassen darf. Wenn nicht mitten im Urlaub… Stopp! Denn es ist wirklich Zeit zum Abschalten, Ausspannen, Erholen! Es gibt sogar ein besonderes Vorbild: Am siebenten Tag der Schöpfungswoche „vollendete Gott sein Werk und ruhte von seiner Arbeit aus.“ (Die Bibel. 1. Buch Mose 2,2)

Gott ruht sich aus. Deshalb gibt es diesen siebenten Tag der Woche! Die jüdische Gemeinde feiert ihn als Sabbat. In der christlichen Tradition wurde der Sonntag daraus (weil Jesus am Morgen nach dem Sabbat, am ersten Tag der Woche, auferstanden ist). Gott ruht sich aus! – Nicht weil er es nötig hat, sondern weil er uns etwas zeigen will. Gott ist das prominenteste Vorbild dafür, dass Ruhe gut und sinnvoll ist. Über Jahrtausende war deshalb auch klar, dass der freie Tag zugleich ein Feiertag für die Beziehung zwischen Mensch und Gott ist. Das haben wir leider fast verlernt. Deshalb schlage ich vor, in der Urlaubszeit einen besonderen Tag einzuplanen: einen holy day (heiligen Tag) im holiday (= im Urlaub)!

Man sollte sich einen guten Platz dafür suchen: Eine offene Kirche oder Friedhofskapelle, eine ruhige Ecke an einem See oder in den Bergen, eine stille Lichtung im Wald oder eine Rhododendron-Oase im Park. Man kann sich ein Heft mitnehmen und vorher Zitate aufschreiben, die zur Ruhe und zum Meditieren einladen.

Gute Bücher, das Internet und die Bibel bieten sich als Quelle für solche Zitate an (www.bibleserver.com). In der Bibel sind es oft Psalmen, die der Seele guttun (Psalm 8; 23 oder 139 und andere). Man kann auch mit einem oder zwei Sätzen aus der Bibel beginnen (findet man z. B. bei www.losungen.de oder www.vivat.de/magazin/impuls/). Dazu gibt es dort einen kleinen Impuls. Vielleicht ist es gerade DER Satz, der zum Tag, der aktuellen Situation, zum Urlaub und zur Ruhe passt. Und in aller Ruhe kann man mit Gott ins Gespräch kommen, denn beten braucht man nicht zu lernen. Wir können laut oder leise denken, was das Herz bewegt. Vielleicht sagen wir am Anfang: „Lieber Gott, das muss ich dir mal sagen…!“ Und am Ende: „Es wäre gut, wenn du mir weiterhilfst und meiner Seele Ruhe und uns allen Frieden schenkst. Darum bitte ich dich! Amen.“ – Amen heißt: „Ja, genauso meine ich es!“

Genießen Sie die Stille der Begegnung mit der Natur, mit Gott, mit sich selbst und entdecken sie, wie ein „Heiliger Tag“ Ihre freien Tage bereichert und Ihnen (und Ihrer Familie) guttun wird. Was Menschen seit Jahrtausenden erspürt haben, können wir auch 2022 entdecken:

„Nur auf Gott vertraue ich und bin ruhig; von ihm allein erwarte ich Hilfe.“ (Die Bibel. Psalm 62,2)

Einen gesegneten Holy Day (= Heiligen Tag) wünscht Ihnen
Pfarrer Thomas Günzel

(PS: Sie können mir gern Ihre Erfahrungen mailen oder um weitere Tipps für den Holy Day bitten: t.guenzel[at]diakonie.foundation)

 

Ostseestrand in BoltenhagenUrlaubsfoto © Thomas Günzel: Ostseestrand in Boltenhagen
Doberaner Münster in Bad DoberanUrlaubsfoto © Thomas Günzel: Doberaner Münster in Bad Doberan