Skip to main content

Wir Sachsen sind die einzigen! Nur wir können den Buß- und Bettag als freien Feiertag begehen. Nutzen wir ihn? Buße tun – das müssen doch nur Schwerverbrecher, oder? Und Beten – das ist was für Angsthasen oder Alte und Kranke, stimmt‘s?

Martin Luther sagte: "Buße ist ein fröhliches Geschäft! – Kein Geschäft für den Einzel- oder Versandhandel, sondern ein fröhliches Geschäft, eines, dass sich lohnt!"

Buße bedeutet Selbsterkenntnis vor Gott – und Umkehr, Veränderung, Erneuerung. Tag für Tag fressen wir vieles in uns rein: Ärger, Sorgen, Frust, Ängste, Schuld. Gerade in diesen Zeiten. Aber wer alles in sich hineinstopft, bekommt Verstopfungen. Das spürt unsere Seele: Belastungen, das Unverdaute und Angestaute werden nicht mehr verarbeitet. Verdrängtes macht krank: Unruhe, Verbitterung, Schlaflosigkeit... Die Seele kann nicht mehr. Der Körper streikt. Was runtergeschluckt wurde kommt hoch. Es erscheint wie ein „Gespenst“ in unseren Träumen.

Gegen all das gibt es den Buß- und Bettag – ein Rezept, bei dem wir nichts zuzahlen müssen: Beten kann man in jedem Alter und in jedem Gemütszustand. Beten ist Seelenhygiene! Vor dem EINEN, vor Gott, aussprechen, was das Leben schwer macht und auch das, was wir selbst falsch gemacht haben. Buße tun, das ist ein tiefes Nachdenken über mein Leben, über meine Chancen und mein Versagen. Da geht es darum Dinge zu bereinigen und mit Gott und Menschen wieder ins Reine zu kommen. So kann sich etwas verändern. So wird ein Neuanfang möglich!

Wer so den Buß- und Bettag nutzt, der hat Grund zum Feiern! Er wird nach diesem Tag FREIER sein! So lohnt sich der freie Feiertag. Übrigens: Buße tun und beten kann man natürlich zu jeder Tag- und Nachtzeit, nicht nur an Feiertagen!

Ihr Pfarrer Thomas Günzel


 

Hand zum Beten gefaltet